Sri Lanka zeigt mir gerade, wie gut es tut, zu entschleunigen. Wieder langsam sein zu dürfen.

Während wir aus einem Kosmos kommen, in dem es meist darum geht, noch schneller und effektiver zu arbeiten, multitaskingfähig und ständig verfügbar zu sein, nach wenigen Minuten auf Nachrichten und Anfragen zu antworten, ticken die Uhren hier sehr viel langsamer.

Anfangs fand ich es irritierend, in einem relativ wenig besuchten lokalen Restaurant eine Stunde auf mein Essen zu warten. Ich fragte mich, wieso das so lange dauert. Was die vielen Mitarbeiter eigentlich tun. Ob man die Vorgänge in der Küche nicht optimieren könne. Bis ich entdeckte, dass nach meiner Bestellung oft erst einmal eingekauft wird, was ich bestellt habe. Um es anschließend zuzubereiten. Und vielleicht festzustellen, dass immer noch eine Zutat fehlt. Und somit nochmals eingekauft werden muss. So geht irgendwie auch Nachhaltigkeit, denke ich, denn es wird kaum etwas weggeworfen, und wenn doch etwas übrigbleibt, dann bekommen es die vielen Straßenhunde.

Ich fing an zu entspannen, weil ich merkte, wie wohltuend diese Unaufgeregtheit und diese Langsamkeit sind. Dass es manchmal nichts zu optimieren gibt, sondern dass es darum geht, im aktuellen Moment zu sein, im Hier und Jetzt, mit den aktuellen Begebenheiten. Hinnehmen. Annehmen. Und dabei einfach den meist wunderbaren Ausblick genießen. Zu lesen oder den eigenen Gedanken nachzuhängen.

Beim Bezahlen ist es ähnlich. Einer der vielen Mitarbeiter beginnt aufzuschreiben, was ich gerade gegessen und getrunken habe. Rechnet auf einem Taschenrechner aus, was ich bezahlen soll, schreibt es auf, hält mir die Rechnung hin. In einer Gruppe von mehreren Leuten dauert das schon mal 20 – 30 Minuten.

Natürlich sehe ich, dass mit dieser Art Langsamkeit in einer Gesellschaft auch Schwierigkeiten einhergehen, es durchaus in vielerlei Hinsicht Optimierungspotential in diesem Land gibt. Aber es ist eben das krasse Gegenteil unserer Leistungsgesellschaft, in der wir ständig etwas zu tun haben müssen. Und dabei krank werden. Ausbrennen. Nicht mehr folgen können. Entmutigung erfahren.

Gerade als hochsensible Menschen leiden wir unter dieser Art Schnelligkeit, sie erschöpft und stresst uns auf Dauer, weil unser „Verarbeitungssystem“ nun mal tiefer und intensiver ist als bei den etwa 80% der Nicht-HSPler.

Wir nehmen visuelle und auditive Reize intensiver wahr und verarbeiten diese tiefer, so dass wir das Gefühl haben, der Flut an Informationen, die uns ständig erreicht, nicht standhalten zu können. Deshalb fühlen wir uns oft unzulänglich oder unter Druck gesetzt von einer Gesellschaft, die Schnelligkeit und Effizienz liebt.

Ich wünsche mir, dass wir unserem Bedürfnis nach mehr Langsamkeit, nach Ruhe und Reflexion mehr Raum geben, um uns nicht immer wieder so überwältigt und verloren zu fühlen.

In meinem Frauenkreis „In Verbundenheit heilen“ feiern wir diese Langsamkeit und Tiefe, indem wir die Schale unserer positiven Erfahrungen in Verbundenheit mit anderen wunderbaren Frauen wieder auffüllen, um daraus Kraft für unseren weiteren Weg zu schöpfen! Vielleicht magst Du ab April dazukommen. Infos dazu findest Du hier: https://myriamfilz.com/in-verbundenheit-heilen/

Feiere Dich wie Du bist ❤

Alles Liebe aus Sri Lanka
Deine Myriam

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