Wahrnehmungsstärke und Hochsensibilität

Wahrnehmungsstärke und Hochsensibilität: hochsensible und wahrnehmungsstarke Menschen nehmen Reize und Eindrücke ihrer Umgebung intensiver wahr. Dies kann sich auf verschiedene Sinnesmodalitäten beziehen, einschließlich sensorischer Wahrnehmungen wie Geräusche, Licht und Gerüche, aber auch auf emotionale und soziale Reize.

Hochsensibilität ist keine Krankheit oder Störung, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal

Hochsensibilität ist keine Krankheit oder Störung, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal, das etwa 15-20% der Bevölkerung betrifft. Menschen, die als hochsensibel gelten, sind meist tiefgründiger, einfühlsamer und reagieren stärker auf emotionale und sensorische Reize. Sie neigen dazu, subtile Nuancen und tiefe emotionale Empfindungen wahrzunehmen, können jedoch auch anfälliger für Überstimulation und Stress sein, insbesondere in lauter oder überfüllter Umgebung.

Oft unterdrücken besonders feinfühlige Menschen ihre wahre Natur und ihre tiefen Bedürfnisse, da sie annehmen, dass ihre Veranlagung eine Schwäche sei. Es hat auch bei mir ein wenig gedauert, bis ich meine eigene Hochsensibilität und Wahrnehmungsstärke als Stärke anerkennen konnte.

(Hier kannst Du übrigens einen Test machen, um herauszufinden, ob Du ebenfalls hochsensibel bist!)

Ich persönlich tue mir manchmal etwas schwer mit dem Begriff der Hochsensibilität

…obwohl ich mich durchaus als hochsensibel bezeichne – lieber mag ich die Begriffe Neurosensitivität, besondere Feinfühligkeit und Wahrnehmungsstärke.

Vor etwa 15 Jahren kam ich zum ersten Mal mit diesem Thema in Berührung, als mir eine Freundin das Buch „Sind Sie hochsensibel?“ von Elaine Aron lieh. Ich begann das Buch zu lesen und fand mich (und meine Kinder) in vielem wieder. In den darauf folgenden Jahren setzte ich mich durch weitere Bücher, Artikel in Zeitschriften und Posts auf der immer größer werdenden Anzahl an Internetseiten zu diesem Thema immer wieder mit der Hochsensibilität auseinander.

Ich hatte viele Aha-Erlebnisse und verstand allmählich, wie lange ich versucht hatte, meine besondere Feinfühligkeit und Wahrnehmungsstärke zu unterdrücken, denn schon während meiner Kindheit hörte ich immer wieder den Satz „jetzt sei doch nicht so empfindlich“ und „mein Gott, bist du sensibel“. Viele Jahre habe ich diesen Charakterzug als Makel wahrgenommen, anstatt ihn als Stärke anzuerkennen.

In einer Gesellschaft, in der es ständig um Leistung, Extrovertiertheit und „höher, schneller, weiter“ geht, versuchte ich lange, entsprechend zu funktionieren. Gut und genau zuhören können, in die Tiefe gehen, Details sehen, auf Intuition vertrauen, Genauigkeit, Empathiefähigkeit – das waren Dinge, die in meinem früheren Berufsleben (und auch immer wieder im Privatleben) lediglich bedingt erwünscht waren.

Zwei Mal wurde ich unsanft aus meinem Alltag katapultiert und begann dadurch, mich nochmals verstärkt mit meiner Feinfühligkeit auseinander zu setzen. Je mehr ich verstand und akzeptierte, dass diese Wahrnehmungsstärke eine Gabe ist, die ich nutzen kann und die etwas Besonderes ist, desto besser ging es mir.

Und weil ich aus meiner eigenen Biografie all das kenne, was die Hochsensibilität auch mal an Herausforderungen mit sich bringen kann, begleite ich nun vor allem besonders feinfühlige Frauen während turbulenter Lebensphasen.

Nimm gerne Kontakt auf, wenn Du mehr zum Thema Hochsensibilität und besondere Feinfühligkeit wissen möchtest und / oder Unterstützung im Umgang mit dieser benötigst!